Bremerhaven (15.06.2023) –
Das Abitur in der Tasche, die passende Studienrichtung gefunden und dann taucht bereits die nächste Frage auf: An welcher Hochschule soll ich mich bewerben? Viele Studieninteressierte schauen sich den Campus und die Studienbedingungen direkt vor Ort an, bevor sie eine Entscheidung treffen. Aber was ist, wenn dies nicht möglich ist? Eine Gruppe Studierender der Hochschule Bremerhaven hat sich im Rahmen des Moduls „Change Management in der BWL“ mit der Frage beschäftigt, wie man Studieninteressierten auch dann einen realistischen Eindruck vom Campus vermitteln kann, wenn sie nicht selbst vorbeikommen können. Die Idee: Ein virtueller Rundgang, bei dem sich die Interessierten durch die Gebäude und über das Gelände bewegen und selbst entscheiden können, in welche Richtung sie gehen möchten. Unterstützt wurden sie dabei von der cura3D GmbH & Co. KG. Das Ergebnis ist ab sofort unter www.hs-bremerhaven.de/hochschule zu finden.
Projektorientierte Arbeiten ist fester Bestandteil der Studiengänge an der Hochschule am Meer. Dafür wird die Zusammenarbeit mit Unternehmen gesucht, die bestenfalls die Ergebnisse der Projekte weiternutzen können. In diesem Falle war die Hochschule selbst die Auftraggeberin. Schon längst bekommen Studieninteressierte die Möglichkeit, sich über die Studiengänge zu informieren und den Campus zu erkunden. Für alle, die nicht nach Bremerhaven kommen können, gibt es auch digitale Informationsangebote. Eine virtuelle Campustour gab es jedoch bisher nicht. „Wir möchten unseren potenziellen Studierenden optimale Möglichkeiten bieten, sich über unsere Studiengänge und die Studienbedingungen zu informieren. Dazu gehört natürlich auch, dass sie einen Eindruck von dem Ort bekommen, wo sie studieren wollen. Wer den Campus besucht, kann sich von den kurzen Wegen zwischen den Gebäuden überzeugen und entdeckt bei einem Rundgang viele schöne Ecken, die zum Verweilen einladen. Das wollten wir gern auch digital abbilden – für alle Interessierten, die nicht persönlich vorbeikommen können“, erklärt Diplomkauffrau Tatjana Lovre, Marketingleiterin der Hochschule Bremerhaven.
Für den Rundgang haben die Studierenden auf eine besondere Technik gesetzt: virtuelle Realität. Diese ist eher durch ihren Einsatz bei Computerspielen bekannt, anstatt als Teil des BWL-Studiums. Dabei ist es auch in diesem Gebiet wichtig, die moderne Technik im Blick zu haben. „Beim Change Management geht es darum, umfassende und weitreichende Veränderungen in bestimmten Bereichen des Unternehmens anzustoßen. Das muss natürlich unter Einsatz neuester Technik passieren. Die Studierenden beschäftigten sich im Projekt eigentlich mit Personalmarketing und der Frage, wie man neue Mitarbeitende gewinnt. Das haben wir auf die Hochschule umgemünzt und überlegt, was wir Studieninteressierten bieten müssen, damit sie sich für ein Studium in Bremerhaven entscheiden“, erklärt Prof. Dr. Birgit Vock-Wannewitz, die das Studierendenprojekt angeleitet, begleitet und unterstützt hat. Die Projektergebnisse sollen auch in Aktivitäten des International College der King Mongkut’s University of Technology North Bangkok einfließen. „Die Hälfte der Projektgruppe bestand aus Austauschstudierenden unserer thailändischen Partnerhochschule. Sie nehmen an unserem Double Degree Programm teil, bei dem sie Abschlüsse an beiden Hochschulen erwerben.“
Um den Bedarf ihrer Zielgruppe zu identifizieren, haben die Studierenden eine kleine, nicht repräsentative Umfrage auf dem Campus durchgeführt. „Die Ergebnisse haben mich ein wenig überrascht. Wie die Hörsäle und Labore aussehen, hat nur wenige interessiert. Wichtiger waren das Campusgelände, die Mensa und das Essen“, so Prof. Vock-Wannewitz. Welche Technologie sie nutzen möchten, stand den Projektbeteiligten offen. Um eine Wahl treffen zu können, haben sie sich mit Informatikstudierenden ausgetauscht. „Die Frage war, ob sich eher Virtual Reality oder Augmented Reality eignet. Da AR sehr viel Programmierung erfordert, haben sich die Studierenden dann für VR entschieden. Dies war für sie schneller umsetzbar, weil sie für diese Art Anwendungen kaum Programmierkenntnisse haben.“ Um einen Rundgang zu simulieren und nicht von Ort zu Ort zu springen, musste das Projektteam zunächst ein Storyboard erstellen. „Sie wollten ein möglichst realistisches Erlebnis schaffen. Wenn man sich von einem Gebäude zum anderen bewegen möchte, so muss man auch den ganzen Weg gehen und kann sich nicht beamen. Die Wege der Interessierten mussten die Studierenden also vorwegdenken. Daher wurde das Storyboard immer wieder ein wenig angepasst.“
Da für die Planung und Umsetzung nur knapp 14 Wochen Zeit blieben, war zusätzliche professionelle Hilfe gefragt. „Wir danken Philip Orschler von der cura3D GmbH & Co. KG., dass er sich so spontan bereiterklärt hat, unseren Studierenden mit der technischen Ausrüstung und dem technischen Know-how zur Seite zu stehen“, so Prof. Vock-Wannewitz. Mithilfe einer speziellen Kamera wurden 360°-Aufnahmen des Campusgeländes und der Gebäude gemacht. Dafür wurde die Kamera passend platziert und ausgelöst. Die Aufnahmen dauerten jeweils acht Minuten, danach waren die Bilder „im Kasten“ und konnten entsprechend aneinandergeschnitten werden. „Nach den ersten Aufnahmen war ich regelrecht erschlagen von der Datenmenge. Ich dachte, diese Bildermassen können niemals in so kurzer Zeit bearbeitet werden. Umso beeindruckter bin ich davon, was die Studierenden da auf die Beine gestellt haben. Es war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt“, so Prof. Vock-Wannewitz. „Und was ich auch noch ganz besonders wichtig finde: Wir erfüllen alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen.“
Ob virtuell oder vor Ort: Der Campus der Hochschule Bremerhaven freut sich über Besucher:innen. Wer sich für ein Studium interessiert, kann sich auch direkt an die Zentrale Studienberatung unter beratung@hs-bremerhaven.de wenden. Außerdem stehen die Studienpat:innen der einzelnen Studiengänge für Fragen zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.hs-bremerhaven.de/studium.
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
Hochschule Bremerhaven,
Nadine Metzler,
presse@hs-bremerhaven.de