Stuttgart (03.08.2020) –
Wie interne E-Mails preisgeben, ist der Hersteller Apple unsicher, wie er mit der Diskussion um das Recht auf Reparatur umgehen soll. “Welche Strategie verfolgen wir in Bezug auf Reparatur?” lautet nur eine der Fragen, die der Tech-Riese sich stellt.
Vor allem in Europa und den USA herrscht seit Langem eine rege Debatte über die Notwendigkeit reparierbarer Produkte und den Zugang zu Reparaturinformationen bzw. Ersatzteilen. Verbraucher- und Umweltschutzaktivisten sind sich einig: Ein universelles Recht auf Reparatur ist notwendig, um den Negativfolgen der Technologisierung zu begegnen und die Entscheidungsrechte von Konsumenten zu stärken.
“Die Gespräche bei Apple zeigen, dass die ‘Right to Repair’-Bewegung Früchte trägt”, so Maarten Depypere, der in Brüssel als Repair Policy Engineer für iFixit arbeitet. “In der Vergangenheit hat Apple nicht immer als Unterstützer von Reparatur – und insbesondere unabhängigen Reparateuren – für Schlagzeilen gesorgt. Ihnen ist aber klar: Langfristig ist das unvermeidbar und notwendig. Im aktuellen Umweltbericht von Apple spiegelt sich wider, dass der Konzern Umweltfolgen auch durch Reparierbarkeit reduzieren will.”
Die interne Verunsicherung ist eine einmalige Gelegenheit für Apple, um mit verstärktem Ehrgeiz an besser reparierbaren Produkten zu arbeiten und Reparatur leichter zugänglich zu machen – also an den Aspekten, die ein Recht auf Reparatur politischen Absichten zufolge künftig ohnehin gewährleisten soll.
Weitere Meinungen zum Thema:
- Das sagt iFixit-Gründer und CEO Kyle Wiens.
- Das sagt die europäische ‘Right to Repair’-Kampagne, ein internationaler Zusammenschluss von Aktivisten und Unternehmen.
Über iFixit
iFixit ist die größte Online-Community fürs Reparieren und wurde 2003 in Kalifornien gegründet. ifixit.de vernetzt Menschen auf der ganzen Welt und zeigt ihnen, wie sie Dinge einfach selbst reparieren können – egal ob Smartphone, Tablet oder Kaffeemaschine.
Inzwischen hat iFixit über 60.000 kostenlose Reparaturanleitungen, erstellt von einer globalen Community aus Tüftlern und Selbermachern. Finanziert wird die Plattform durch den Verkauf von eigenentwickelten Werkzeug-Sets und Ersatzteilen.
iFixit Europe,
Dorothea Kessler
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