Ludwigshafen/Düsseldorf (25.08.2023) –
Anmoderationsvorschlag: Der Familienalltag zwischen Online-Welt und echtem Leben kann wirklich anstrengend sein: Schnell checken wir noch mal die E-Mails und reagieren auf Sprachnachrichten, während die Kinder auf YouTube Videos schauen, auf Instagram und TikTok unterwegs sind und vielleicht sogar selbst eine neue Story posten – das Handy also eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Kein Wunder also, dass es zwischen den Generationen kracht, wenn es um die Bildschirmzeit oder digitale Limits geht. Fast jedes vierte Kind berichtet von Streitereien wegen der Mediennutzung, so eine repräsentative Umfrage von klicksafe unter Eltern und ihren Kindern von Anfang des Jahres. Genau damit beschäftigt sich die neue Kampagne “#OnlineAmLimit!” der EU-Initiative klicksafe, die Familien zeigen soll, wie sie digital in Balance bleiben. Mein Kollege Mario Hattwig berichtet.
Sprecher: Ob mit dem Smartphone oder anderen Geräten – viel im Internet unterwegs zu sein, ist ganz normal. Immerhin lässt sich vieles im Leben ganz einfach online organisieren.
O-Ton 1 (Derya Lehmeier, 28 Sek.): “Dazu kommt dann aber auch noch mal sowas wie Unterhaltung und Ablenkung, die die Geräte bieten, sodass man einfach ganz, ganz schnell auf sehr viel Bildschirmzeit kommt jeden Tag. Und dabei sollten wir alle einmal prüfen, was macht das eigentlich mit uns, wenn wir viel durch soziale Netzwerke scrollen, wenn wir ununterbrochen Nachrichten konsumieren oder wenn wir es einfach nicht schaffen, ein bestimmtes Spiel nicht zu spielen. Das gilt natürlich für Kinder und Jugendliche, aber das gilt auch für uns Erwachsene. Also: Was tut uns eigentlich gut?”
Sprecher: So die Medienpädagogin Derya Lehmeier von der Landesanstalt für Medien NRW, die die EU-Initiative klicksafe zusammen mit der Medienanstalt Rheinland-Pfalz für alle Bundesländer umsetzt. Kritisch wird es, wenn man andere Lebensbereiche fürs Online-Gaming, Storys checken, Kommentieren und so weiter vernachlässigt.
O-Ton 2 (Derya Lehmeier, 13 Sek.): “Wenn man jetzt mal auf Kinder schaut, dann sollten Eltern auch darauf achten, ob das Kind sich vielleicht vermehrt zurückzieht, ob die Leistungen in der Schule nachlassen oder ob das Kind auch ein bestimmtes Spiel oder eine bestimmte App sehr viel nutzt, um eigentlich Probleme zu verdrängen.”
Sprecher: Verbote helfen hier aber nicht weiter. Stattdessen sollten Eltern lieber überlegen, wie sie ein gutes Vorbild sein können und mit den Kindern gemeinsam Regeln für die Internetnutzung aufstellen, die für alle verbindlich sind. Dabei ist es enorm wichtig, dass Eltern verstehen, welche Inhalte ihr Kind so sehr faszinieren.
O-Ton 3 (Derya Lehmeier, 28 Sek): “Das heißt, man kann das Kind fragen, die Lieblings-App einmal zeigen zu lassen, einmal erklären zu lassen. Denn wenn ich als Elternteil weiß, was mein Kind am Bildschirm macht, dann kann ich ja viel besser einschätzen, was dem Kind Spaß macht und welche Spiele oder Inhalte vielleicht für das Alter auch noch gar nicht geeignet sind, vielleicht auch, weil sie einen sehr hohen Suchtfaktor haben. Und ein Kind, das sich dann grundsätzlich auch wahrgenommen und wertgeschätzt fühlt und den eigenen Eltern vertraut, wird sich eben auch an die Eltern wenden, wenn es sich unwohl fühlt oder wenn online irgendwas schief geht.”
Abmoderationsvorschlag: Es geht nicht darum, das Internet und die stetige Verfügbarkeit zu verteufeln, sondern vielmehr um einen bewussteren Umgang, dass man nicht wie ferngesteuert ständig zum Smartphone greift. Unterstützen soll hier die neue Kampagne “#OnlineAmLimit!” der EU-Initiative klicksafe. Mehr Infos, viele Materialien und spannende Umfragen finden Sie unter klicksafe.de/onlineamlimit.
Landesanstalt für Medien NRW
Dilek Atalay
Medienanstalt Rheinland-Pfalz,
Matthias Heinen