Freiburg (20.08.2021) –
Ab dem 20. August 2021 können alle Interessierten wieder eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl am 26. September nutzen: Die kostenlose App WahlSwiper – entwickelt von einem Team um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Uwe Wagschal (Universität Freiburg) und der Agentur MovAct – führt die Nutzerinnen anschaulich durch politisch kontroverse Fragen. In der Auswertung sehen sie dann, welchen Parteien sie mit ihren Antworten am nächsten stehen. Die App wird vom Verein VoteSwiper e. V. herausgegeben und verantwortet. Die Entwicklerinnen haben den Verein 2021 gegründet, um Demokratie und politische Bildung zu fördern. Bereits zum 16. Mal kommt die App zum Einsatz, nun erstmals auch in sechs weiteren Sprachen.
36 Fragen aus 20 Politikbereichen
„Der WahlSwiper stellt insgesamt 36 Fragen aus knapp 20 Politikbereichen. Darunter sind Fragen wie: Soll der Mindestlohn auf mindestens zwölf Euro angehoben werden? Oder: Soll ein bundesweiter Mietendeckel eingeführt werden?“, erläutert Uwe Wagschal. „Unser Ziel ist es, die Wählerinnen und Wähler wissenschaftlich und zugleich spielerisch bei ihrer Wahlentscheidung zu unterstützen – und somit auch das politische Interesse und den politischen Diskurs zu stärken“, sagt Wagschal. Die Fragen werden jeweils anhand kurzer Videos erläutert, ein Alleinstellungsmerkmal der digitalen Entscheidungshilfe. Die Nutzer*innen können die Fragen mit ja oder nein beantworten und sie zudem auch doppelt gewichten, wenn sie ihnen besonders relevant erscheinen. Ebenso können sie Fragen überspringen.
Abgleich mit Parteiprogrammen
Die Auswertung erfolgt über einen mathematischen Abgleich mit den Antworten der Parteien zu den 36 gestellten Fragen. Die Nutzerinnen sehen dann, zu wie viel Prozent sich ihre Antworten mit denen der Parteien decken. Zudem können sie noch weiter in die Tiefe gehen und nachvollziehen, wie die Antworten jeweils von den Parteien inhaltlich begründet werden. Die anonymisierten Daten nutzen die Wissenschaftlerinnen indes auch für weitere Forschungen, zum Beispiel bezüglich der Zustimmung zu einzelnen Themen.
Die Übersetzung des WahlSwipers auf Englisch, Türkisch, Russisch, Arabisch, Persisch und Kurdisch sei dem WahlSwiper-Team ein wichtiges Anliegen, erläutert Matthias Bannert, Projektleiter und Vorstand vom WahlSwiper. „Wir wollen damit mehr Menschen und insbesondere auch mehr unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen eine Unterstützung für ihre Wahlentscheidung bieten, insbesondere Menschen mit einem Migrationshintergrund.“ Die Übersetzungen wurden in Kooperation mit der VielRespektStiftung von Ali Can realisiert.
Der WahlSwiper ist als App für Smartphones und Tablets verfügbar und kann direkt auf der Webseite voteswiper.org genutzt werden. Gleichzeitig mit dem WahlSwiper starten am 20. August auch die WahlSwiper für die Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, die ebenfalls am 26. September stattfinden.
Albert-Ludwigs-Universität,
Prof. Dr. Uwe Wagschal
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